Ihr Befremden über die Ausführungen dess Bürgermeisters zum Zustand des Wörther Kunstrasens hat die CDU-Fraktion im Stadtrat in einer Pressemitteilung zum Ausdruck gebracht. „Wir können nicht nachvollziehen, warum es ausgerechnet hier zu den Schäden gekommen ist“ stellt Fraktionsvorsitzender Jürgen Weber dazu verwundert fest.
„Unterscheidet sich das Mikroklima auf dem Dorschberg etwa so stark von dem in Schaidt oder Maximiliansau und Rülzheim?“ fragt Weber. Die Hitzewelle stelle sicherlich eine extreme Belastung für Kunstrasenplätze dar. Bundesweit seien aber nur eine Handvoll Plätze von vergleichbaren Schäden betroffen. Hunderte anderer Plätze hätten die Wörther Probleme nicht.
Deshalb müsse unbedingt genauere Ursachenforschung betrieben werden als sie der Bürgermeister erkennen lasse. Der Hinweis auf den sogenannten Winterrasenplatz in Büchelberg helfe dabei höchstens ihm, sein Gewissen zu beruhigen. Dabei müsse er aber schon den Bedarf von bis zu 200.000 Liter kostbaren Trinkwassers pro Tag ebenso ignorieren wie die Investitionskosten. Die seien mit rund 800.000 € mittlerweile wie von der CDU vorausgesagt so hoch wie die für den Kunstrasenplatz ermittelten.
Deshalb suche der Bürgermeister Rechtfertigungsgründe. Schließlich habe er dafür gesorgt, dass der Kunstrasenplatz in Büchelberg zu Fall gebracht wurde. Dazu habe es vier Anläufen bedurft, bis der Bürgermeister eine demokratische Legitimation seines persönlichen Willens gefunden hatte.
Dass der Bürgermeister und mit ihm vermutlich Teile seiner Verwaltung nicht gerade als Freunde des Fußballsports gelten, war schon bei vielen Gelegenheiten erkennbar. Möglicherweise habe das auch dazu geführt, dass bei den Kunstrasenplätzen an der falschen Stelle gespart wurde.
Kunstrasen nicht ordnungsgemäß gepflegt?
So hält CDU-Stadtrat Peter Pfaff aus Maximiliansau es für denkbar, dass notwendige Wartungsarbeiten unterlassen wurden. In der Eilentscheidung des Bürgermeister glaubt er einige Fehleinschätzungen zu erkennen.
Umso mehr wolle die CDU-Fraktion wissen, welche Wartungs- und Unterhaltungsarbeiten vom Hersteller des Wörther Kunstrasenplatzes vorgeschlagen oder gar vorgeschrieben und ob diese auch durchgeführt wurden. Pfaff hat sich in mehreren Seminaren und Vorträgen über die Vor- und Nachteile der verschiedenen Ausführungen von Fußballplätzen informieren können. Bedenklich stimme ihn, dass der Bürgermeister nicht einmal den Stadtrat informiere, welche „Experten“ das Sanierungskonzept für den Wörther Platz jetzt erarbeitet hätten.
Unabhängig vom Ergebnis der Überprüfung erwarten die Mitglieder der CDU-Fraktion vom Bürgermeisters allerdings weder Einsicht noch Eingeständnis für eventuell Versäumtes. „Er wird wie üblich alle anderen und vor allem die in der Vergangenheit als die Schuldigen ausmachen“ sind sich Peter Pfaff und Jürgen Weber mit ihren Fraktionskollegen einig.